[Hier finden Sie eine gekürzte Version; die vollständige Version des Beitrags ist in Englisch und Spanisch verfügbar.]
Am 22. Dezember 1864 schrieb General der Union William T. Sherman die folgende mittlerweile berühmte Notiz an Präsident Lincoln aus, die der letztere am Weihnachtstag erhalten würde: „Ich erlaube mir, Ihnen als Weihnachtsgeschenk die Stadt Savannah mit 150 schweren Geschützen und reichlich Munition und auch ungefähr 25.000 Ballen Baumwolle zu präsentieren”.
Lincoln war freudig erregt als er die Nachrichten hörte, und er antwortete am nächsten Tag: „Mein lieber General Sherman. Vielen, vielen Dank für Ihr Weihnachtsgeschenk – die Gefangennahme von Savannah”. Der Präsident merkte auch seine extreme Erleichterung an, da Sherman sich von seiner Nachschublinien und Kommunikationswege abgeschnitten hatte, als er seinen riskanten „Marsch zum Meer” mehr als einen Monat zuvor unternahm.
Dann schrieb Lincoln über die Bedeutung des Sieges: „Nun, das Unternehmen als Erfolg, die Ehre ist ganz für Sie; … Nicht nur gewährt es die offensichtlichen und direkten militärischen Vorteile; sondern … bringt es denen, die in Finsternis saßen, ein großes Licht zu sehen.”
Dieser letzte Ausdruck würde sofort einen Abschnitt des Evangeliums in den Sinn gebracht haben. Der Beginn des irdischen Wirkens Jesu soll eine Prophezeiung von Jesaja über die Lande Galiläa, und über die Nichtjuden im Allgemeinen, erfüllt haben: „Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen…” (Matthäus 4,16).
Lincolns Wahl dieses bestimmten biblischen Bezuges war vermutlich gewollt und sicherlich angebracht. Schliesslich stand Weihnachten im Zeichen der Ankunft in die Welt jenes großen Lichtes, der Messias, Er, der später sowohl zu sich selbst als auch zu seinen Jüngern als „das Licht der Welt” bezeichnen würde.
In unmittelbarer Zusammenhang jedoch meinte Lincoln anscheinend alle diejenigen, im Norden und auch in der übrigen Welt, die „im Dunkeln” (im Ungewissen) gewesen waren, ob die Armee der Union jemals in der Lage, um die belastbare Konföderation zu besiegen wäre. Dieser große Sieg ließ alles „das Licht am Ende des Tunnels zu sehen”; das Ende des Krieges war endlich in Sicht!
Möge das gleiche Gefühl des großen Lichts und Hoffnung, die Lincolns Weihnachten 1864 charakterisierte, ebenso unseres im Jahr 2015 sein.
Kevin J. Wood
23. Dezember 2015